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Karneval 1957 in Farbe: "Laßt Blumen sprechen"

Es sind wohl die ersten Farbaufnahmen überhaupt, die die roten Funken beim Wibbeln zeigen. Unter dem Motto „Laßt Blumen sprechen“ begeht der offizielle Kölner Karneval 1956/57 seine neunte Session nach Ende des Krieges. Anlass für die Charmeoffensive mit Blumen war die Bundesgartenschau, die 1957 im neu geschaffenen Rheinpark, der damals noch schwer gezeichneten Stadt stattfand.

 

Nach dem Überraschungscoup mit einem verschollen geglaubten Film über die erste Schülergeneration nach Ende des Krieges fand der Kölner Journalist und Dokumentarist Hermann Rheindorf nun diese seltenen Aufnahmen im Archiv eines Sammlers. Das Material lag in einer alten Dose in mehr als 50 Einzelteile zerlegt. In mühevoller Kleinarbeit wurden die Filmschnipsel aneinander gefügt und in einem Kopierwerk abgetastet. Nun wurden die Szenen wieder lebendig, die man in Farbe so noch nicht gesehen hat.

 

Ausschnitte aus einer Sitzung der Prinzengarde. Die Garde wird angeführt von Thomas Liessem, Getränkegroßhändler, Präsident des Festkomitees vor und nach dem Krieg und Patenonkel von Tommy Engel. Liessem gilt als wohl einflußreichste und auch umstrittenste Figur des Kölner Karnevals im 20. Jahrhundert. Liessem präsentiert das Dreigestirn, an der Spitze Willy Herold, genannt der "Blumenprinz".

 

Szenenwechsel von Rot/Weiss zu Grün/Gelb zu Spinat mit Ei in den Sitzungssaal der Ehrengarde. Die hat prominente Gäste: Oberbürgermeister Theo Burauen, auch Trude Herr betritt die Bühne, die wie ein Wohnzimmer mit dicken Teppichen ausgelegt ist, und dann kommen "die kölschen Spanier", der legendäre Vorstandstanz unter der Leitung des Kölner Ofenhändlers, späteren Karnevalsprinzen und Festkomitee-Präsidenten Ferdi Leisten.

 

Seltene Farbaufnahmen aus den 50er Jahren gibt es auf www.koeln1.tv in Kürze auch aus dem Rheinpark zu sehen, denn auch hier jährt sich der Jahrestag der ersten Bundesgartenschau in Köln zum 50. Mal.

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