GAG Verkauf entgültig geplatzt - Köln wird schwarz-grün
13.Januar 2003 Rat der Stadt Köln. Eine Jahrzehnteentscheidung. Die Wohnungen von 100.000 Kölnern bleiben in den Händen der Stadt und werden nicht an einen privaten Investor verkauft. Der seit zwei Jahren erbittert geführte Streit ist damit endgültig entschieden. Freude bei SPD, Grünen und PDS. Betretene Mine bei Oberbürgermeister Fritz Schramma. Im Rat ist er nun ohne Mehrheit.
Für CDU-Fraktionschef Rolf Bietmann war es die zweite unerwartete schwere Niederlage binnen vier Wochen. Wiederholt stimmten mindestens zwei Ratsmitglieder aus den eigenen Reihen gegen den geplanten Verkauf. Für Bietmann kein Grund zum Rücktritt. Nach 10 Minuten Beratung mit Noch-Koalitionspartner FDP kehrt er zurück und verkündet Koalitionsgespräche mit den Grünen.
Interviews u.a. mit Rolf Bietmann (CDU), Barbara Moritz (B90/Grüne) und Martin Börschel (SPD). Eine ausführliche Zusammenfassung der zeitweise tumultartigen Debatte vom Nachmittag und sämtliche Interviews in voller Länge folgen in Kürze.
Hintergrund: Der Streit um den Verkauf der städtischen Anteile an den Wohnbaugesellschaften GAG und Grubo dauer nun schon gut 2 Jahre. Bereits im Sommer 2001 hatten mehr als 50.000 Bürger gegen den geplanten Verkauf unterschrieben. Trotzdem entschied sich der Rat in einer hitzigen Debatte bereits im Dezember 2001 für die Suche nach einem privaten Investor. koeln1extra zeigt die wichtigsten Passagen der damaligen Sitzung mit der alten Mannschaft der SPD (u.a. Norbert Rüther) und berichtet von der Protestkundgebung der Mieter.
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